Neuentwicklungen für die Landwirtschaft haben mich während meiner beruflichen Tätigkeit stets begleitet und somit freue ich mich Ihnen hier auf diesem Wege meinen Prototypen „Parallelpflug“ vorstellen zu können.
Während einer Fahrt in Mecklenburg 2013 sah ich einen Landwirt auf einer sehr großen Ackerfläche mit einem 500-PS-Traktor und einem zwölffurchigen Volldrehpflug pflügen. Mit großem Interesse habe ich die Arbeit verfolgt und war erstaunt über das sehr breite Vorgewende. Der Fahrer fuhr mit diesem sehr langen Gefährt – Traktor mit Pflug – auf dem Vorgewende jeweils eine Acht, um den passenden Anschluss am gepflügten Beet zu erreichen.
Ich fuhr zum Ende des Feldes, stoppte den Fahrer und bat ihn, mitfahren zu dürfen, da mich seine Arbeit sehr interessierte. Wir haben uns gut unterhalten und meine technischen Fragen beantwortete er präzise: Motorleistung 500 PS, Arbeitsbreite sechs Meter, Arbeitstiefe 25 Zentimeter, Fahrgeschwindigkeit 6 bis 7 km/h, Flächenleistung pro Stunde 3,5 bis 4 Hektar, Pfluggewicht 6.000 Kilogramm, Traktorgewicht 15.000 Kilogramm Front, Ballastgewicht 3.500 Kilogramm.
Mehrere Tage habe ich mich gedanklich immer wieder mit diesem Erlebnis beschäftigt. In meinen Augen war diese Art zu pflügen nicht wirtschaftlich und das große Vorgewende absolut nicht bodenschonend, sondern bodenverdichtend.
Deshalb konstruierte ich einen vollkommen anderen Pflug, der nicht lang am Traktor zur Fahrtrichtung, sondern quer zur Fahrtrichtung angekoppelt wird.
Der Traktor fährt mit dem Pflug nur Onland und vermeidet so Pflugsohlenverdichtung.
Der Pflug besitzt einen Zapfwellendurchtrieb und eine Dreipunktaufnahme für Nachfolgegeräte. Außerdem hat er eine geringe Länge, die sich unabhängig von der Arbeitsbreite nicht verlängert und dessen Gewicht somit nah am Traktor ist.
Er kann mit verschiedenen Geräten ausgestattet werden, zum Beispiel mit Packer, Krümel- oder Kreiselegge oder Säschiene.
Der neue Parallelpflug in rechtspflügender Ausführung mit nur 1,90 Metern Länge – von der Dreipunktaufnahme bis zum Streichblechende – hat Platz für eine pneumatische Drillmaschine, die auf den Pflug aufgebaut bzw. auf dem Traktor platziert wird und nur die Säschiene wird am Packer oder an der Kreiselegge angebracht. Gleiches gilt für einen linkspflügenden Pflug in der Fronthydraulik.
In Zukunft wird der Traktor für die Bodenbearbeitung ein autonom fahrender Großtraktor ohne Kabine mit gleich großen Rädern, Hundeganglenkung und Front- wie Heckhydraulik sein. Dieser Traktor wird am Feldende nicht mehr wenden wie bisher üblich, sondern durch die Hundeganglenkung das komplette Gespann nur seitlich versetzen. Dieser Traktor wird mit einem rechts- und linkspflügenden Parallelpflug und entsprechenden Geräten ausgestattet sein, um in einer Überfahrt Pflügen, Saatbeetvorbereitung und Aussaat zu erledigen, was mit Parallelpflügen bei Geschwindigkeiten von bis zu 15 km/h möglich ist. Das ergibt eine große Flächenleistung und gleichzeitig ein sehr geringes Vorgewende sowie weniger Bodenverdichtung.
Die Flächenleistung pro Stunde meines fünf-furchigen Parallelpflug in Zusammenspiel mit einem 200PS Traktor ist in etwa so groß wie die eines 500PS Traktors mit einem 12 scharigen Volldrehpflug.
Die benötigte Investition liegt jedoch nur bei circa einem Drittel des vorherigen Kaufpreises.
Dank des Zapfstellendurchtriebs ist nun auch, im Gegensatz zum 500 PS Traktor mit Volldrehpflug, der Einsatz einer Kreiselegge mit Packer sowie Sämaschine während des Pflügens möglich.
Ich bedanke mich sehr für Ihr Interesse an meinem Parallelpflug Prototypen. Sollten Sie Fragen haben so scheuen Sie sich bitte nicht mich zu kontaktieren.
Herzliche Grüße
